Sprachidentitäten
Vorgehensweise:
- mp3 und pdf files – am besten beides – downloaden
- Hören Sie die Aufnahme an.
- Versuchen Sie parallel oder später im pdf Format die mittlere Spalte selbständig zu lesen, auszusprechen, die Wortbedeutung zu verstehen.
- Prüfen Sie, wie viele Wörter Sie im Anschluss sich merken, artikulieren, aufschreiben, begreifen und einprägen können.
- Viel Spaß und Freude an der neu gewonnene Erkenntnisse!
„Russisch ist sich schweres Sprache“, pflegte mein Großvater zu sagen. Ich habe ihm geglaubt.
Jedenfalls solange, bis ich Tatjana Bulavas neues „Sprachidentitäten-Wörterbuch“ in die Hände
bekam. Es verzeichnet 4000 (!) Lehnwörter, die im Deutschen und Russischen identisch, d.h.
gleichlautend und -bedeutend sind.
Seitdem ist es mit der mis´ernostj vorbei. Ich finde in Moskau nicht nur problemlos in die bar, ins
te´atr oder ins kin´o, ich bestelle in jedem restor´an auch flott ein buterbr´od mit sal´at, schpinát
und frikad´el mit kart´ofel, p´udding und natürlich win´o und schn´aps. Wenn dann am
Nebentisch der wer´mut im bakenbar´dy des sch´achmaty grossm´eijsters hängt, während der
gener´al einer gr´uppa eskim´os die Geschichte vom br´avyj sold´at Schweijk erzählt, ist der
nonsens groß und man hört die seks-bom´ba laut ur´a schreien.
Voller simp´atija liest man überdies die übersichtlichen Erläuterungen zur russischen Grammatik
und Aussprache und hofft, dass dieses neu- wie einzigartige leksik´on für „Schule, Studium, Beruf
und Reise“ sein p´ublika findet, wenn nicht ein veritabler bests´eller wird.
Bleibt nur noch zu sagen: br´avo, Frau Bulava! Sal´ut, optim´alnyj, s´uper kl´ass!!!
Michael Quasthoff, Publizist, gelernter Germanist.
(veröffentlichte zusammen mit seinem Bruder, dem Bariton und Grammy-Preisträger
Thomas Quasthoff, dessen Autobiografie „Die Stimme“)